In genau dieser nordländischen Mitternachtsstimmung hörte ich die Melodie zum ersten Mal. Lena – eine gebürtige Ukrainerin und Chorkollegin - stellte sich hin und begann spontan zu singen.
Ab diesem Moment wusste ich, dass das die Weise war, nach der ich schon lange suchte. Ich war drauf und dran ein neues Stück für das Ensemble „con salterio“ zu schreiben, es hatte mir mir jedoch bis dahin nur der zündende musikalische Funke gefehlt.
Erst nach Fertigstellung des Werkes fand ich Gelegenheit, mit Lena über den Text zu sprechen.
Dabei stellte sich heraus, dass ich unbewusst den Inhalt des ukrainischen Liedes sinngemäß getroffen hatte:
Ein(e) Angebetete(r) wird mit einer Nuss (lat. calva) verglichen – hart (lat. durus), unnahbar und schwierig zu knacken.

Walter Pichler, 10.03.2007